Culture at EU-Commission

Anfang Dezember sollen die Mitglieder der neue Europäischen Kommission bestätigt werden und ihre Arbeit aufnehmen.  Kultur als Begriff ist aus den neu zugeschnittenen Ressorts verschwunden, was für zahlreiche Proteste gesorgt hat. Der Europäische Musikrat verweist nun in einer Pressemeldung auf die Intervention Italiens zur Aufnahme des Begriffs Kultur in die Ressortbezeichnung der zuständigen Kommissarin für Innovation und Jugend Mariya Gabriel.

Auf dem Treffen des Rates für Bildung, Jugend Kultur und Sport am 21 und 22. November steht dieses Thema auf der Tagesordnung.

EMC Press release

„Culture Crops – Cultural Practices in Non-Urban Territories“ Culture Action Europe Konferenz

Vom 23. – 26. Oktober 2019 fand an der deutsch-schweizerischen Grenze in Konstanz und in Kreuzlingen die Culture Action Europe Jahreskonferenz „Culture Crops – Cultural Practices in Non-Urban Territories“ statt. 170 Teilnehmer*innen aus ganz Europa debattierten über Kulturarbeit im ländlichen Raum und in der so genannten Peripherie: Wo beginnt und wo endet das Ländliche? Wie ist die künstlerische und kulturelle Arbeit in Randgebieten organisiert? Welche Diskrepanz besteht zwischen einer städtischen Vision des Ländlichen und der ländlichen Realität heutzutage? Hier finden Sie das umfangreiche Programm der Konferenz (auf Englisch).

Das ungewöhnliche Format mit gemeinsamen Wanderungen und Fahrten zu Kulturorten in Konstanz und Kreuzlingen und in die Umgebung – so zum Beispiel Kunstraum Kreuzlingen, Stadtbibliothek und Stadttheater Konstanz, Kartause Ittingen, Transitorisches Museum zu Pfyn, Haus zur Glocke u.v.w. – förderte den Austausch unter den Teilnehmer*innen besonders gut. Direkt im Anschluss an die jeweiligen Besuche diskutierten die lokalen Kultur-Gastgeber*innen mit ganz vergleichbaren Projekten aus anderen Regionen Europas ihre Herausforderungen in der täglichen Arbeit, sowie ihre Fragen und Wünsche an die politischen Akteure in der Europäischen Union. In einer „Project-Agora“ präsentierten sich darüber hinaus 26 weitere Projekte aus dem ländlichen Raum Europas.

Dem Abschlusspanel der Konferenz gaben die Teilnehmer*innen aus ihren Gesprächen und Workshops bereits einige Thesen mit:

  • Die Stimme des ländlichen Raums sollte auf EU-Ebene mehr gehört werden und vertreten sein. Gleichzeitig braucht es einen stärkeren Austausch des Kultursektors mit dazu bereits existierenden Gremien und Organen, wie zum Beispiel dem Europäischen Ausschuss der Regionen.
  • Zwischen EU-Kulturpolitik bzw. den entsprechenden Programmen einerseits und den einzelnen Strängen der EU-Kohäsionspolitik andererseits müssen stärkere Verbindungen geschaffen werden, um neue Querschnittsmaßnahmen zu entwickeln.
  • Um nachhaltige Gemeinschaften in nicht-städtischen Gebieten zu fördern und zu unterstützen, sollten kulturelle Praktiken einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen (territorial, kulturell, menschlich, wirtschaftlich), der die Autonomie der Gemeinschaft berücksichtigt, Motivation und Selbstermächtigung fördert, und sich der lokalen Werte vor Ort bewusst ist.
  • Dafür muss auch die EU-Kulturpolitik hinsichtlich ihrer Zugangsvoraussetzungen angepasst und breiter aufgestellt werden, wie zum Beispiel bei der Skalierung von Programmen, den Evaluationskriterien, dem Aufbau von Kapazitäten und bei einzelnen Schritten im Antragsprozess. Nur so können die Unterschiede zwischen den verschiedenen Regionen und der Rückstand der am stärksten benachteiligten – meist ländlichen – Gebiete verringert werden und so wird ein wirtschaftlicher, sozialer und territorialer Zusammenhalt gefördert, wie es auch das Ziel der EU-Kohäsionspolitik ist.
  • Wir wollen, dass es unter ländlichen Gebieten in Europa einfacher ist, sich auszutauschen, Verbindungen zu suchen, Informationen zu finden und auch kulturelle und kreative Praktiken zu teilen. Dazu gehört das Sammeln von Wissen und Daten, die Erhaltung und Weitergabe von traditionellem Know-how, die Entwicklung von transsektoralen und langfristigen Maßnahmen und die Ermöglichung einer Handlungsfähigkeit bottom-up: von lokal zu global.

Diese Thesen und weitere Konferenzergebnisse werden in den nächsten Wochen in ein Forderungspapier von Culture Action Europe eingearbeitet und zusammen mit der Dokumentation der Konferenz auf der Website von Culture Action Europe veröffentlicht.

„Audiences“ IETM Plenary Meeting 2019 Rijeka

Vom 24. bis 27. Oktober findet in Rijeka/Kroatien das IETM-Herbsttreffen statt. Ausgehend vom Thema Publikum will ietm das Verständnis von audience development jenseits des Wirtschaftsvokabulars entwickeln und fragt nach dem Verhältnis von Soziokultur zu partizipatorischen Kunstprojekten, den Definitionen von „Hochkultur“ und „Basiskultur“. Die Eröffnungsrede sowie verschiedene Gesprächsrunden können per livestream verfolgt werden.

IETM Rijeka

Wo ist die Kultur in Von der Leyens neuer Kommission?

Unmittelbar nach der Vorstellung der LIste der neuen EU-Kommissare am 11. September erklärte Culture Action Europe: „Innerhalb der 26 Titel, die die Kommissionspräsidentin vorgeschlagen hat, ist die Kultur als solche verschwunden. Von der Leyen will die Kommissarin Mariya Gabriel, ehemalig zuständig für Digitalisierung, mit der Generaldirektion Forschung und Innovation sowie der Generaldirektion Bildung, Jugend, Sport und Kultur beauftragen. Weder Kultur noch Forschung und Lehre findet sich im Titel ihres neuen Ressorts ‚Innovation und Jugend‘ wieder.“

„Ich selbst und der gesamte Kultursektor sind sehr besorgt über die latente Herabstufung der Kultur“ erklärte Robert Manchin, Präsident von Culture Action Europe.

Culture Action Europe setzt sich seit über einem Jahr und besonders im Umfeld der Europawahlen mit einer Kampagne dafür ein, die Kultur in den Mittelpunkt der öffentlichen Debatte und Entscheidungsfindung zu stellen und die Einbeziehung des  Beitrags der Kultur zu den verschiedenen Politikbereichen zu fordern.

CAE fordert mit einem offenen Brief und einer online petition die Rückkehr der Kultur in die Ressorts der Kommission.

Culture Crops. Cultural Practices in non-urban territories

Die 2019er Culture Action Europe-Jahreskonferenz Culture Crops: cultural practices in non-urban territories vom 23.-26. Oktober 2019 in Konstanz/Kreuzlingen fokussiert auf kulturelle Praxis im nicht-urbanen Raum, in der so genannten Peripherie und an den Übergängen.

Was ist der Unterschied zwischen städtischen Visionen des Ländlichen und dem, was das Ländliche heute ist? Wo beginnt und wo endet der ländliche Raum und wie ist Kulturarbeit vor Ort organisiert? Was sind die Bedürfnisse von Kulturarbeitern, die ausserhalb von Metropolen operieren und wie lässt sich voneinander lernen? Welche Rahmenbedingungen auf nationalen, regionalen und der europäischen Ebene braucht es in der Kulturpolitik um künstlerische Praxis im ländlichen Raum zu ermöglichen?

  • Dynamik & Organisation: Wie findet Kulturarbeit in so genannten Randgebieten statt und wie ist sie organisiert?
  • Stadt-Land-Diskrepanzen: Was ist der Unterschied zwischen städtischen Visionen des Ländlichen und dem, was das Ländliche heute ist?
  • Verschwommene Grenzen: Wo beginnt und wo endet der ländliche Raum?

Culture Crops: cultural practices in non-urban territories ist die Konferenz on-the-road: auf gemeinsamen thematischen Ausflügen vor Ort erleben die bis zu 200 Teilnehmer*innen die vielfältige Arbeit von Kulturschaffenden aus der Region. Ziel sind thematische Diskussionen zwischen vergleichbaren regional orientierten Projekten aus anderen Teilen Europas und die Gelegenheit von einander zu lernen und sich direkt auszutauschen. Die Konferenz findet auf Englisch statt.

Mehr Informationen, Konzept und das vorläufige Programm auf der „Culture Crops“-Konferenzwebsite.

Noch bis zum 13. September ist eine Registrierung zum „Early-Bird“-Tarif möglich!


Open Call for Projects!

Für die „Culture Crops-Agora“, als Teil der mehrtägigen Veranstaltung, werden regionale und europäische Projekte gesucht, die abseits von Städten agieren. Ziel des informellen Forums ist es, verschiedene Perspektiven aus den Bereichen der Kunst, des kulturellen Erbes, der Landwirtschaft, aus Politik, Wissenschaft und (Umwelt-/politischem)Aktivismus etc. aus Deutschland, der Schweiz und aus ganz Europa zusammenzubringen und zu vernetzen.

Hier finden Sie auf der Konferenzwebsite weitere Informationen zum Call, die Bedingungen und einen Link zur digitalen Einreichung von Ideen, wir freuen uns über Vorschläge bis zum 22. Juli 2019!

Credits BTO Website

Künstlermobilität in Zeiten des Klimawandels

Im Rahmen der Generalversammlung von On The Move im April in Prag fand eine öffentliche Diskussion über Künstlermobilität in Zeiten des Klimawandels statt. Zur Sprache kam der Einfluss des globalen Kulturaustausches auf das Klima und die Städte sowie  Möglichkeiten einer nachhaltigen  Mobilität.

Die Diskussion wurde von HowlRound aufgezeichnet und kann hier nachverfolgt werden